Konzept der Diagnose- und Förderklassen
Für wen sind die Diagnose-Förderklassen (DFK) bestimmt?
DFK sind bestimmt für Schülerinnen und Schüler, die am Unterricht der Grundschule nicht mit genügendem Erfolg teilnehmen können.
Die Aufnahme in eine DFK soll verhindern, dass Misserfolge die Kinder in ihrer Entwicklung beeinträchtigen.
Die Diagnose-Förderklassen besuchen in der Regel:
Kinder mit Schwierigkeiten
in der Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung
in der Grob- und Feinmotorik
in der Handlungsplanung und -steuerung
in Motivation, Konzentration, Aufmerksamkeit
in der Verarbeitung und Speicherung von Informationen
im Lerntempo
in Sprachverständnis und Sprachanwendung
Teilleistungsstörungen
Entwicklungsverzögerungen
Kinder mit psychischen Auffälligkeiten:
Gehemmtsein
Ängstlichkeit
mangelndes Selbswertgefühl
Aggression
Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS)
Hyperkinetisches Syndrom
...
Bei schweren Störungen, die erhöhten Therapiebedarf erfordern, müssen andere Fördereinrichtungen angezielt werden.
Der Unterricht erolgt auf der Basis des Lehrplans Grundschule.
Die Lerninhalte der ersten beiden Grundschuljahre werden auf drei Schuljahre verteilt,
1. Jahr: Klasse 1
2. Jahr: Klasse 1A
3. Jahr: Klasse 2
Zwei Klassen werden jahrgangsübergreifend geführt.
Die Schulpflicht verlängert sich für die Kinder, die die Klasse 1A besucht haben, um ein Jahr, so dass der Schulabschluss nach 10 Schuljahren erreicht werden kann. (BayEUG Art. 41, Abs. 2)
Ziele der Diagnose-Förderklassen:
° Auffälligkeiten beim Lernen genauer erfassen
° Ursachen für Lern- und Leistungsstörungen mit Unterstützung der Eltern herausfinden
° Hilfen zum Lernen und Entwickeln anbieten
° Umfassendere methodisch-didaktische Aufbereitung des Unterrichtsstoffes durch mehr Zeit
und kleinere Klassenstärken (max. 12) und Gruppen
Förderprogramme:
° Förderkurse
° Kleingruppenunterricht
° Schulung sozialer Verhaltensweisen
° Spielerisches Lernen am Computer
° Motopädagogik
° Psychomotorik
° Sprachförderung
° Logopädie (auf Rezept)
° Ergotherapie (auf Rezept)
Zum Erreichen dieser Ziele dienen auch:
° Gespräche mit Eltern
° Fortlaufende Beobachtungen
° Testverfahren
° Medizinische Gutachten in Zusammenarbeit mit den Eltern
° Zusammenarbeit mit anderen Fachdiensten (z.B. Gesundheitsdienst, Jugendhilfe, Beratungs-
stellen; Kliniken, Fachärzte, andere Schulen ...)
Der Weg nach den Diagnose-Förderklassen:
° Rückkehr an die Grundschule
° Besuch einer geeigneten Förderschule
° Eine Rückführung an die Grundschule ist bei Eignung des Schülers/der Schülerin auch schon
während des zweiten Jahres möglich.
Juni 2018